Unser erster Besuch der Biofach- und der Vivaness-Messe 2017 liegt nun zurück. Zeit also, euch einen Überblick über das zu geben, was wir dort erlebt haben. Ein paar Dinge werden wir euch im Verlauf der nächsten Zeit noch genauer vorstellen, hier geht es nun mehr um den Gesamteindruck.
Aller Anfang ist schwer
Alles war mit großer Vorfreude genau durchgeplant: Wann finden welche Veranstaltungen statt? Wann ist Zeit für Rundgänge? Und wo finden wir die für uns grundsätzlich erst mal interessantesten Aussteller?
Hat leider nicht geholfen, denn Mittwoch und Donnerstag fiel für uns wegen eines seltsamen Erkältungsanflugs mit Fieber flach, am Freitag ging es erst mit über einer Stunde Verspätung los, weil die Deutsche Bahn Probleme hatte, und am Samstag schließlich war die Zeit plötzlich viel zu knapp.
Aber wir haben das Beste daraus gemacht!
Was ist die Biofach?
Die Biofach in Nürnberg ist nicht “irgendeine Bio-Messe”, sondern die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel. Sie ist eine reine Fachbesuchermesse.
Damit ihr euch ein Bild von dem Begriff “Weltleitmesse” in diesem Fall machen könnt, hier ein paar Zahlen: Aussteller und Besucher aus 134 Ländern, und zwar über 50.000 Leute, die sich die Stände der insgesamt 2785 Aussteller (davon 259 Vivaness) anschauen, Kontakte knüpfen und sich informieren. Dazu begleitend jede Menge Vorträge, Kochshows und Co., teils “on stage” mitten im Geschehen, teils in eigenen Kongressräumen.
Was ist die Vivaness?
Die Vivaness, die zeitgleich mit der Biofach stattfindet, ist eine Naturkosmetikmesse, und das ebenfalls international. 2017 gab es Aussteller aus 30 Ländern, wie schon erwähnt 259 davon. Auch hier gab es ein Begleitprogramm, das von Marketingthemen über Trends und wissenschaftliche Neuerungen bis hin zur Preisverleihung der “Best new product”-Awards der Vivaness 2017 reichte.
Freitag: Ökobildung
Los ging es mit Informationen zu den Ökoaktionsplänen der Bundesländer. Wer macht eigentlich was? Wie viel Unterstützung gibt es für Bio und in welcher Form?
Neben dem einleitenden Überblick über Thema und Bundeslandaktionsplänen von Dr. Sanders des Thünen-Instituts gab es auch Blicke über den Tellerrand. Einmal einen kleinen, der andere europäische Länder erwähnte, dann jedoch auch den Blick über den großen Teich, bei dem Monica Marez von der Organic Trade Association, auf die Entwicklung des Ökolandbaus in den USA einging. Dabei bezog sie sich unter anderem auf Untersuchungen zu “organic hotspots” der Penn State University. Ihr findet hier und hier ein paar Einstiegsinfos und -daten, falls euch sowas interessiert.
Es ist ja immer sehr leicht zu sagen “Da müsste man mal …” oder auch “Die machen ja nichts …” , umso spannender ist es immer, wenn man sich mal genauer mit irgendwelchen Themen auseinandersetzt und sich anschaut, wer eigentlich tatsächlich was macht, machen müsste, sollte, könnte … und wie verschiedene Aspekte desselben Themas zusammenhängen. Dieser Kongresspunkt war jedenfalls sehr spannend, zumal auch politische Vertreter vor Ort waren, und zwar aus Hessen, Bayern, NRW und Mecklenburg-Vorpommern.
Freitag: Vivaness-Preisverleihung “Best new product”-Awards
Clawdeen ist dann aber doch ein bisschen früher los, um sich die Vivaness-Verleihung der besten neuen Produkte 2017 anzusehen. Insgesamt sieben Produkte schafften es aufs Siegertreppchen: ein Yogamattenspray (Wellnessprodukte), ein Zahnbürsten-Etui (Drogerieartikel), eine Kelp-Gesichtsmaske (spezielle Kosmetik/Pflege), ein Korrekturpuder (dekorative Kosmetik), ein dänisches Beeren-Shampoo (Haarpflege), eine Bodylotion von Speick (Körperpflege) und ein italienisches Aloe Vera-Elixier (Gesichtspflege).
Freitag: Noch ein bisschen mehr Kosmetik …
Wo sie gerade so da war … hat sie sich dann gleich noch auf den Weg gemacht, die Kartoffelpflegeprodukte von Styx ausfindig zu machen – mit Erfolg. Eine unheimlich interessante Pflegeidee, die (auch geruchlich) durchaus überzeugen konnte. Die Pflegeprodukte der Reihe teilen sich in Produkte für Hände und Füße auf.
Abschließend gab es im Kosmetikbereich dann noch einen Besuch bei Zoya goes pretty – pflegende Kosmetik auf Basis von ätherischen Ölen und Pflanzenbuttern (Shea, Kokos). Die Produkte aus Bulgarien standen für ein Livetesting vorab schon auf der Liste, und sie sind so toll!
Freitag: Algen
Zum Glück liegt die Erlebniswelt Vegan in ziemlicher Nähe zur Vivaness-Halle, denn verlaufen haben wir uns so einige Male. So aber ging es ganz entspannt hin zu Snap Talks “Fischalternativen” , moderiert von Niko Rittenau. Vorgestellt wurden verschiedene Firmen, die Fischalternativen auf Algenbasis anbieten. Das war einmal ein ganz netter Überblick, dann aber auch ziemlich lecker, denn die einzelnen Produkte durften auch verkostet werden. Erstaunlich herausstechend waren hierbei für uns die Produkte von Lord of Tofu, und Gewinner unserer Herzen aus diesem Panel war Undines Gold, zu denen wir demnächst bestimmt noch mal was schreiben. Leider sind deren köstliche Algensaucen und -würzen noch nicht in Bioqualität auf dem Markt erhältlich, die konventionelle Variante allerdings schon.
Clawdeens Highlight zum Thema Fischalternativen war aber sicherlich das Gespräch, das sie mit Kirstin Knufmann (Autorin von “Algen” ) von PureRaw führen konnte und die Fragen gleichermaßen sympathisch, bodenständig als auch kompetent beantwortete. Zu diesem Buch wird es zu einem späteren Zeitpunkt bei uns auch noch einiges mehr zu berichten geben.
Freitag: Erlebniswelt Vegan
In der Umgebung der Erlebniswelt Vegan sind wir dann auch gleich geblieben. Wir trafen wieder auf die Münchner Eishersteller von IceDate (deren Eis wir auf der letzten Veggieworld bereits probieren durften), die demnächst übrigens endlich auch ihr Eis in Bechern verschicken werden, vermutlich schon ab diesem Sommer. Wenn es soweit ist, geben wir euch auf jeden Fall noch mal Bescheid, denn das muss man wirklich mal gegessen haben. Und wenn man es einmal isst, isst man es immer wieder. Das beste Eis, das wir jemals gegessen haben!
Mit dem Bauch voll leckerer Sachen stöberten wir noch gemütlich in Richtung Ausgang und machten uns dann auf den Weg hinaus, um am Samstag wieder frisch auf der Messe zu sein.
Davon berichten wir euch aber in einem weiteren Blogartikel später noch mehr. 🙂