Da wir heute erst zum dritten Mal beim TTT (= “Top Ten Thursday” ) mitmachen, fällt uns die heutige Aufgabe entsprechend leicht. Wir stellen entsprechend Bücher vor, die wir sehr gern gelesen haben und zumindest teilweise solche, von denen wir glauben, dass sie viele eben noch nicht unbedingt kennen.
1. Michel Faber: Die Weltenwanderin
Ein absoluter Geheimtipp! Eine Kollegin empfahl Clawdeen dieses Buch vor vielen Jahren. Sie sagte, sie habe es sich gekauft, weil sie annahm, es sei ein historischer Roman, denn zuvor hatte sie “Das karmesinrote Blütenblatt” des Autors gelesen. Obwohl sie schnell bemerkte, dass sie sich da im Genre vergriffen hatte, begann sie zu lesen – und wurde immer verwirrter. Doch letztlich, so sagte sie, habe sich das Buch gelohnt, trotz oder wegen aller Irritationen im Verlauf. – Das alles klang so seltsam, dass Clawdeen neugierig wurde und es tatsächlich las. Und wenn man es gelesen hat, dann weiß man, was es mit der Verwirrung so auf sich hat … Seit damals und bis heute allerdings eines von Clawdeens Lieblingsbüchern, das zunächst mal relativ trashig wirkt, aber dann unerwartete Tiefe zeigt.
2. Sally Nicholls: Keiner kommt davon
Ein Jugendbuch, das Clawdeen sehr berührt hat. Es geht um die 14-jährige Isabel, die Mitte des 14. Jahrhunderts die Pestepidemie erlebt. Wirklich gut beschriebene Umstände, behutsamer und realistischer Umgang mit der Pest, ihren Folgen und was das Ganze für einzelne bedeutet. Zugegeben, der Schluss ist ein bisschen holprig geworden, aber nicht so, dass er einem das Buch vermiesen konnte. Pssst: Eins der wenigen Bücher, bei denen Clawdeen sogar Tränchen verdrückt hat!
Alle Jahre wieder … das ist “Frostfeuer“. Seit vielen Jahren wird dieses Buch – oder das von Katharina Thalbach gelesene Hörbuchpendant – vorgeholt und genüsslich gelesen oder gehört. Irgendwie gehört diese Geschichte hier im Haushalt einfach zu einem heimeligen Winter dazu. Zauberhaftes Ding, wirklich.
Keine Liste, in die man nach einem Gutdünken Bücher eintragen kann (ausgenommen Flops), ohne dass “Terror” von uns genannt wird. Erst Clawdeens Lieblingsbuch, dann auch Tsus. Grandios, opulent, ein fetter Wälzer … einfach episch von vorn bis hinten.
Beim ersten Drittel des Buches sollte man ein bisschen zäh sein, was Details von Wunden und so angeht, denn der Protagonist ist schwer verletzt und die Versorgung seiner Wunden sowie seine Gedanken zu ihnen und allem drumrum nehmen viel Raum ein. Wer sich für sowas interessiert, wird allerdings begeistert sein. Dann wird es ein bisschen schräg, wenn vermehrt “die Irre” ins Spiel kommt, die ihm erzählt, sie kenne ihn aus einem früheren Leben. Und der Rest ist ziemlich surreal … aber irgendwie echt gut! Dieser Roman ist übrigens der Erstling des Autors, von dem wir seither leider nie wieder was entdeckt haben.
6. Neal Stephenson: Diamond Age
Ein schräges Buch, und auch, wenn “Snow Crash” desselben Autors es neulich noch in die Flops geschafft hat, kommt dieses hier in eine Liste von Büchern, die wir noch nicht vorgestellt haben und wirklich mögen. Man muss schon aufmerksam bleiben beim Lesen, also keine schmale Kost für zwischendurch, aber Neal Stephenson belohnt das mit einer Vielzahl kleinerer und größerer innovativer Ideen, die das Herz von Cyberpunk- und SciFi-Fans erfreuen … und ein bisschen vielleicht auch das von Steampunkfreunden. Denn “Diamond Age” hat auf die eine oder andere Art von allem ein bisschen was dabei.
7. Mira Grant: Newsflesh-Trilogie
Das ist mal eine Trilogie ganz nach unserem Geschmack! Und ja, das ist kein Schreibfehler im Titel, sondern die Trilogie nennt sich so. Es geht um Zombies. Und zwar in einer Zeit nach der Zombiekalypse. Die Menschen haben sich mit ihrer Existenz arrangiert und wie, das kriegt man im Verlauf der Story ganz gut mit. Im Mittelpunkt stehen allerdings Blogger, jawohl: Blogger. Es geht um Klickzahlen, um Newsies, Irwins, Fiktive und andere, die sich nach ihren Hauptaufgaben im Rahmen der Bloggernetzwerke benennen. Achso, und es geht irgendwie um Politik, um Intrigen und um Korruption. Da ist alles drin und das gut gemixt. Sogar eine Liebesgeschichte kommt drin vor, die nur ganz kurz mal nervt, aber sonst tatsächlich mal reinpasst.
8. Helene Wecker: Golem und Dschinn
Das war nicht das, was wir erwartet hatten, als der Titel mal auf der Wunschliste und irgendwann später im Einkaufskorb landete. Erwartet hatten wir irgendwas zwischen Fantasy und Grusel. Grusel haben wir nicht so wirklich bekommen, dafür jedoch eine Geschichte, die sich sowohl langsam als auch subtil entwickelt, schöne Charakterzeichnungen bietet und den Fantasyaspekt ganz natürlich in ein großes Ganzes einwebt, und das im New York der 30er Jahre. Lohnt sich!
Noch was mit Zombies? Ja! Was ist denn eigentlich, wenn die Zombiekalypse ausbricht, man sich auf das Meer rettet und dort nicht geschützt sind? Ungefähr damit geht es los, und der Roman hält die Spannung. Es ist Brian Keene sogar gelungen, ein paar neue Aspekte in das schon so oft erlesene und gesehene Subgenre einzustreuen. Und wenn man solche Geschichten mag, dann geht es euch vielleicht wie Clawdeen, die so manche Passage trotz aller Spannung durchaus witzig fand und vor sich hin kicherte beim Lesen.
10. Andreas Gruber: Das Eulentor
Ewiges Eis … da sind wir dabei! Andreas Gruber hat hier eine mystische Expeditionsgeschichte geschrieben, die uns ganz vage an “Berge des Wahnsinns” von H. P. Lovecraft (und ja, da sind wir sind Fans!) erinnert hat. Mit dem Cthulhu-Mythos hat das Ganze nichts zu tun, und wenn man mal ehrlich ist, dann auch weniger was mit Eulen, als der Titel und die Story zunächst vermuten lassen. Trotzdem eine von Anfang bis Ende eher schleichend spannende Geschichte, die uns gut gefallen hat.
Wie sieht es bei euch aus?
Kennt ihr Titel aus der Reihe oder konnten wir euch vielleicht für das eine oder andere davon interessieren?
Fiel es euch schwer, 10 Bücher für diese Liste zu finden oder eher leicht? Und: Habt ihr auch instinktiv eher nach Büchern gegriffen dabei, die ihr mochtet?