Es ist wieder Top Ten Thursday, der auf Bücher bezogen ist und unterschiedliche Top 10 abfragt. Heute geht es um Bücherflops des vergangenen Jahres.

Tatsächlich haben wir 2016 sehr wenig gelesen, sodass wir nicht auf 10 totale Flops kommen und zudem ein Buch aus 2017 einschmuggeln. Aber ihr findet zu jedem Buch natürlich entsprechende Worte mitsamt Begründung.


1. Margaret Weis, Tracy Hickman: Drachenzwielicht

Schon vor langer, langer Zeit empfahl man Clawdeen “Die Chronik der Drachenlanze” , weil das eine tolle Reihe aus den Dungeons&Dragons-Welten (hier: Drachenlanze) sei. Gut, es hat ewig gedauert, bis sie in den ersten Band geschaut und ihn gelesen hat. Pluspunkt: Sehr einfache Sprache, kurze Sätze, sehr schnell gelesen. Aber es ist einfach so, als hätten zwei Personen aus einer Pen&Paper-Spielrunde Tagebücher zu ihren im Spiel erlebten Geschichten geschrieben und diese dann zu einer Reihe zusammengefasst. Und Clawdeen würde fast wetten, dass das den Nagel auf den Kopf trifft. Da fehlt es an so vielem … man stolpert von einer klassischen (Kampf)begegnung zur nächsten, die Charaktere sind trotz teils umfassender Erklärung zu Hintergrund und Co. blass, es finden sich immer wieder Abstrusitäten und Logiklücken. Nein, der Tipp war nichts, und den Rest der Reihe wird Clawdeen sich direkt sparen.

2. Douglas Preston, Lincoln Child: Lost Island

Wenn man einen Roman von Preston/Child liest, geht man da nicht mit den Erwartungen an “hohe Literatur” ran. Die Bücher sind kurzweilig, oft spannend, ein bisschen Mystery, ein bisschen abstrus, aber an sich meist eine coole, unterhaltsame Mischung. Bei “Lost Island” passt aber eine Menge nicht. Schon der Klappentext ist irreführend und schließlich landet man in einer Geschichte mit einem Zyklopen als King Kong-Variante, die einfach nur noch seltsam ist.

3. Kai Meyer: Seide und Schwert

Da kann er wahrscheinlich nichts für, dass Kai Meyer in dieser Liste auftaucht, denn eigentlich liest Clawdeen seine Bücher unheimlich gern.  Vor “Seide und Schwert” bzw. der “Wolkenvolk“-Trilogie hat sie allerdings sehr lang einen Bogen gemacht, weil diese so asiatisch angehauchten Geschichten einfach nichts für sie sind und sie sich in solchen Storys nicht gut verlieren, meist nicht mal einfinden kann. Dennoch sollte auch diese Trilogie gelesen werden, des Autors wegen. Hat nicht funktioniert, hat Clawdeen einfach keinen Zugang zu gefunden. Vielleicht also eine tolle Geschichte, obwohl sie in dieser Liste auftaucht – aber eben für andere Leute.

4. Thomas Thiemeyer: Valhalla

Science-/Mysterythriller finden bei uns schnell Anklang, und bei Thomas Thiemeyer hat man ja auch einiges zur Auswahl, was solche Themen betrifft. Der Anfang war ungemein spannend, der Abstecher zu den Superarchäologen mitsamt Blowjob in kambodschanischen Ruinen dann wirklich, wirklich seltsam. Bei der Szene, in der die Ärzte eine große Rede zum Ungeborenen und den  schrägen Zusammenhängen zur überspannenden Story halten, ist Clawdeen dann gänzlich ausgestiegen, und das sogar ein bisschen verärgert. Tsu hat übrigens durchgehalten und fand den Roman am Ende gar nicht mal so schlecht.

5. Arno Strobel: Das Dorf

Für uns beide ein irre spannender Pageturner, den wir teils sogar mit vor Spannung geröteten Wangen genossen … bis der Schluss das gesamte Buch total versaut hat. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

6. Michael Tietz: Rattentanz

Auch kein totaler Flop, kann man mal lesen, wenn man auf (post)apokalyptische Sachen steht und es irgendwie im Schrank hat. Lässt sich flüssig lesen, auch wenn es wirklich viele Längen hat und die Personen des Romans einen nicht so wirklich berühren. Spielt zudem ungewöhnlicherweise in Donaueschingen, also mal wirklich ganz woanders, als man das (Sub)genre sonst so verortet sieht. Konnte dennoch nicht überzeugen, weil es eben ein recht langwieriges und unemotionales Leseprojekt ist.

7. Neal Stephenson: Snow Crash

Seit vielen Jahren schon ist Clawdeen begeistert von den ersten Kapiteln des Romans, wenn es danach irgendwie auch arg abfällt. Für Tsu war es 2016 eine neue Lektüre, die ihm nicht sonderlich gefallen hat. Zu wirr und zu bunt.

8. Túan der Wanderer

Der zweite Roman von insgesamt etwa 200 Romanen rund um “Das Schwarze Auge” , einer Fantasywelt. Clawdeen hat sich vorgenommen, sie alle zu lesen, irgendwann.  Dieses Buch hier ist Standard-Fantasykost der 90er Jahre (Anfang bis Mitte) mit starkem 80er-Einschlag, hat wenig mit der genannten Welt zu tun, arbeitet Allgemeinplätze ab, und all das wenig spannend. Nee. Ging gar nicht.

9. Sam Savage: Firmin, ein Rattenleben

Oft von anderen gelobt, lag dieses Buch lang auf Clawdeens SuB und 2016 sollte es dann endlich soweit sein. Es wurde ein Abbruchbuch, denn nach etwa 1/4 war Clawdeen sich sicher: “Da kommt nix mehr.” Seltsame Sprache, die sie eher unangenehm fand, lange Ausflüge in ebenso seltsame Ausführungen nebenher, nix los.

10. Marc Elsberg: Zero

Tsu war von dem Buch so angetan, dass recht bald danach Elsbergs neuester Roman bei uns eingezogen ist. Für Clawdeen bot dieses hier allerdings zu wenig Spannung und zu viel Technobabbel, sodass sie es gar nicht über das erste Viertel hinaus geschafft hat. Tsu meint, nach dem langen Einstieg ins Buch würde es recht spannend, für Clawdeen dennoch: Abbruch.

 

Und eure Flops?